Zuwachs für den Ulmenhof
Der Ulmenhof ist um ein „Luxusappartement“ erweitert worden. Es ist das neue Zuhause von Jannik, Pepper und Pucki. „Jeder hat seine eigene Geschichte mitgebracht“, weiß Andrea Unfeld. Sie kümmert sich um das Wohl des Trios. Beim Besichtigungstermin vor Ort sind die drei zunächst zurückhaltend. Pepper sucht nach einem Stück Williams Christ-Birne, sein Lieblingsessen.
Die Inneneinrichtung haben die Kinder der Wohngruppe in Heithöfen selbst zusammengesucht. Sie sind einfach mal losgegangen und haben mitgenommen, was sie finden konnten. Rinde, Stöcker, Baumwurzeln… alles was das Kaninchenherz begehrt. Ach ja, Jannik, Pepper und Pucki sind Vierbeiner! Das von Andrea Unfeld beschrieben Luxusappartement ist ihr neuer Außenstall.
Eine Röhre führt die Kaninchen aus ihrem Gehege in der Garage nach draußen. „Hier kann man sich mal entspannt hinsetzen und die Tiere zum Beispiel beim Fressen beobachten. Oder bei der Suche nach Futter, denn das Obst und Gemüse kann man hier ganz gut verstecken“, erzählt die Fachkraft für tiergestützte Intervention.
Der „Neubau“ war ein Gemeinschaftsprojekt. Die größeren Kinder haben beim Rohbau mitgeholfen. Die jüngeren haben den Stall mit Sand befüllt und geholfen, die Dachziegel vom Boden herunter zu holen. „Jeder macht etwas für die Tiere. Je nach Laune, aber wir verteilen die Zeit mit ihnen auch gleichmäßig“, sagt Andrea Unfeld.
Seit knapp zwei Monaten buhlen auch Charly und Siggi um Aufmerksamkeit. „Sie verstehen sich mit den Mädels schon ganz gut“, hat die Mitarbeiterin festgestellt. „Anfangs waren sie viel drinnen. Aber jetzt gehen sie auch mal nach draußen.“ Die Mädels, das sind Rosi und Bärbel. Am 27. Dezember sind sie im Ulmenhof eingezogen. Also in den Stall in der Garage. Rosi und Bärbel sind Thüringer Waldziegen, bei Charly und Siggi handelt es sich um zwei Böcke.
Wichtig sind langsame, sanfte Bewegungen. „Die Kinder merken, dass die Ziegen nur so Vertrauen zu ihnen aufbauen. Sie sehen, dass die Tiere zahmer werden, weil die Kinder liebevoll mit ihnen umgehen“, sagt Andrea Unfeld. Die Ziegen allein würden nicht das Sozialverhalten der Kinder verändern. „Ein Pädagoge, der das begleitet, ist wichtig.“ Mit Bärbel und Rosi konnten sie schon erste geführte Spaziergänge machen. Das zeige den Kindern: „Die Ziege vertraut dir. Und wir vertrauen dir, dass du sie hältst.“ Der Umgang mit den Tieren sorge für physische, psychische und lebenspraktische Heilfaktoren.
Charly und Siggi brauchen noch etwas Zeit. Sie haben aber schon vorher in der Therapie gearbeitet. „Wir möchten hier Tiere haben, die gut gelebt haben“, betont sie. Die Ziegen kommen zum Beispiel vom Arche Wilhelminenhof in Bakum. Auch im Ulmenhof geht es ihnen blendend. Die Auflagen der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) werden erfüllt. Andrea Unfeld hat sogar 16 Stunden pro Woche für die Tiere. „Vormittags mache ich in der Regel die Ställe. Nachmittags sind es dann die schönen Aufgaben, gemeinsam mit den Kindern“, erzählt sie.
Einen weiteren netten Nebeneffekt haben die Kaninchen, Ziegen, Fische, Hühner und der Kater im Ulmenhof: Die Kinder lernen viel über sie. Was brauchen die Kaninchen zu fressen, damit die Zähne nicht einwachsen? Wann sollte man die Krallen abschleifen? Wo ist der Unterschied zwischen Eibe und Fichte? Dies und mehr erfahren die Kinder mehr oder weniger beiläufig.
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