INTENSIV PÄDAGOGISCHE WOHNGRUPPEN
WG Ulmenhof (tiergestützt)
In der heilpädagogisch tiergestützten intensivwohngruppe Ulmenhof stehen insgesamt 9 Plätze (2*4+1) zur Verfügung. Die Wohngruppe befindet sich auf einem ehemaligen Bauernhof in Bad Essen-Heithöfen, mit einem angrenzenden großen Areal. Die Wohngruppe besteht aus 2 hauswirtschaftlich getrennten Kleingruppen sowie einem Einliegerapartment zur vollbetreuten (Vor-)Verselbstständigung. Durch die enge Anbindung an die Kerngruppen innerhalb der Wohngruppe und dem inneliegenden Einliegerapartment ist eine Aufnahme ab 14 Jahren möglich. Es bietet den Jugendlichen die Möglichkeit die Aufgaben im Sinne einer (Vor-)Verselbstständigung in einem geschützten Rahmen entwicklungsgemäß voranschreiten zu lassen, ohne dabei den Bezug an die Kerngruppe zu verlieren.
Durch die heilpädagogisch tiergestützte Ausrichtung weisen die in der Wohngruppe lebenden Kinder und Jugendlichen häufig deutliche Entwicklungsverzögerungen und/oder Lernbeeinträchtigungen auf, die eine niedrigschwellige und intensive Betreuung und Begleitung im Alltag erforderlich machen. Die Wohngruppe Ulmenhof legt in ihrer fachlichen Ausgestaltung großen Wert auf heilpädagogisch orientierte Angebote sowohl in Einzel- als auch (Klein-)Gruppensettings. Dabei zielen die Angebote darauf ab, Ressourcen des Kindes/ Jugendlichen herauszuarbeiten und mögliche Defizite abzubauen, um bestmögliche Entwicklungs- und Bildungschancen zu gewährleisten.
Im Bereich der sozio-emotionalen Entwicklung steht die Förderung der Sozialkompetenzen durch sozial erwünschtes Verhalten im Vordergrund (Erlernen und Einhalten von Regeln und Grenzen, die Fähigkeit des sozialen Umgangs miteinander). Nicht selten weisen die in der Wohngruppe lebenden Kinder/ Jugendlichen unterstützende Bedarfe im Bereich der Körperwahrnehmung sowie im Bereich des Hygieneverhaltens auf. Die Fachkräfte beraten, betreuen und begleiten die Kinder/Jugendlichen dahingehend entsprechend ihrer Bedarfe/Fähigkeiten und fördern zunehmend das eigenverantwortliche Handeln in Bezug dessen.
Das Angebot der Wohngruppe wird durch nicht kommerzielle Nutztierhaltung (aktuell Hühner, Kaninchen, eine Katze, Ziegen) erweitert. Im Rahmen der fachlichen Ausrichtung erhält jedes in der Wohngruppe lebende Kind/jeder Jugendliche eine feste „Tierzeit“ in der Woche. Im intensiven Kontakt mit den Tieren lernen die Kinder/ Jugendlichen, die Bedürfnisse des Tieres kennen und erlernen eine Akzeptanz dessen. Beobachtungen dieser, der Umgang mit ihnen und die Versorgung der Tiere schaffen dabei heilsame Erfahrungen und befähigen die Kinder und Jugendlichen die Tiere in ihren Bedürfnissen wahrzunehmen und entsprechend zu handeln. Darüber hinaus lernen sie fürsorglich und achtsam, sowie verlässlich und verantwortungsbewusst für ein Lebewesen da zu sein, was sie in ihrer persönlichen Verantwortung wachsen lässt. Die Angebote der tiergestützten Arbeit erfolgen nach zuvor festgelegten Zielen, die im Rahmen der Hilfeplanung stetig überprüft und angepasst werden, dabei wird Wert auf die individuellen Bedarfe des Kindes/ Jugendlichen gelegt, sodass die einzelnen Angebote situativ verändert werden können. Die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen in sozialer, emotionaler sowie physischer und psychischer Hinsicht wird durch das Miteinander von Mensch und Tier positiv unterstützt und ist ein fester Bestandteil der täglichen Arbeit. Im Rahmen des Angebotes steht eine Förderung in Bereichen der Konzentration, der Motivation sowie im Bereich der Wahrnehmung, Selbsteinschätzung und des Umgangs mit Frustrationen im Vordergrund und bedient somit einen ganzheitlichen Ansatz.