Die Zahl der Nichtschwimmer im Grundschulalter hat sich binnen fünf Jahren verdoppelt. Rund 20 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren konnten 2022 nicht schwimmen, hat eine Forsa-Umfrage für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ergeben. Umso bemerkenswerter ist es, was Maria Höckmann mit den Mädchen und Jungen aus den Dialog-Wohngruppen erreicht hat. Seit sie im September 2022 mit den ersten Kindern im Bohmter Hallenbad war, sind folgende Abzeichen erreicht worden: 19-mal Seepferdchen, 25-mal Bronze, 8-mal Silber und 3-mal Gold.

Maria Höckmann kennt die Kinder und Jugendlichen gut. Sie verbringt im Fachwerkhaus vormittags mit den Kindern Zeit, die nicht zur Schule gehen können oder dürfen. Dazu bringt sie reichlich Erfahrung als Schwimmtrainerin mit. Von 1992 bis 2015 war sie als Jugendtrainerin für den TuS Bad Essen aktiv, seit einigen Jahren leitet sie nun die Senioren-Schwimmgruppe. Doch die Termine mit den Kindern und Jugendlichen aus den Wohngruppen sind mit einem „klassischen“ Schwimmtraining nicht vergleichbar. Zwar werden die Regeln immer wiederholt. „Aber sie dürfen viel selbst entscheiden, was sie machen möchten. Wichtig ist, dass sie Spaß haben und es wollen. Einige Erfahrungen müssen sie selbst machen, zum Beispiel wie es ist, von der Matte ins Wasser zu fallen und unterzutauchen.“

Jede Wohngruppe hat feste Termine. Vorrangig nimmt Maria Höckmann die Kinder mit, die jünger als zehn Jahre alt sind und die das Seepferdchen noch nicht haben. Aber auch den unbegleiteten minderjährigen Ausländern bringt sie das Schwimmen bei. „Das ist nochmal eine ganz andere Herausforderung“, schmunzelt sie. Es sehe für die anderen Gäste manchmal lustig aus, wenn sie die Jugendlichen über Wasser hält. „Aber sie haben Spaß dabei und wollen es auch wirklich lernen“, erzählt Maria Höckmann.

Und die zahlreichen Abzeichen geben ihr Recht.