Im vergangen Monat veranstaltete Ilona Brockmeyer, Reitpädagogin des Verbund sozialer Dienste, ein Weihnachtsreiten für die Kinder, die bei ihr Reitpädagogik machen. Einen dieser Termine durfte ich beglieten und einen Einblick in ihrer Arbeit bekommen.

An einem kalten und nassen Dienstag kommen Jonas* und Alisa zum letzten Pädagogischen Reiten in 2022. Es riecht nach Heu, als die Kinder mit den Händen das Heu aus dem Rundballen ziehen und damit zum Stall laufen, um es in den Heuhaufen für die Pferde zu verteilen.

Die Jacke von Jonas ist nach dem Füttern voller Heu. Er probiert es sauber zu machen, aber das Heu hat sich hartnäckig in seiner Felljacke verfangen. Jonas sagt, als wir mit den beiden runter zur Wiese gehen, um die Shettys zu holen: „Ach, die Jacke ist sowieso schon alt, und das geht ja auch wieder raus.“

Die Pferde stehen ganz unten auf der Wiese und sind am Fressen. Als wir zu ihnen runtergehen, fängt Matsche an unter unseren Füßen zu kleben. Als ich mit Jonas bei Pina ankomme helfe ich ihm, Pina das Halfter anzuziehen und sie hoch zum Reitplatz zu führen. Hier sollen die Kinder einen Parcours für die beiden Shettys aufbauen. Brockmeyer hat für Jonas und Alisa einen Beispielparcours auf Kärtchen gemalt, wie durch Stangen, Slalom oder über Stangen. Jonas entscheidet sich einen Parcours aufzubauen, durch den man die Shettys führen muss. Alisa baut einen Slalom-Parcours auf, an dessen Ende eine seitlich auf den Boden gelegte Stange ist, an der die Kinder mit den Shettys anhalten sollen. Dieses ist die letzte Station.

Jeder Parcours ist eine Station, an der sie Texte zum Lesen bekommen, in denen Infos sind, die den Kindern helfen, an der letzten Station Fragen zu beantworten, um eine Weihnachtstüte zu bekommen. Die Matsche quietscht unter den Füßen, als die zwei Kinder mit den Pferden den Parcours ablaufen. An der letzten Station ziehen die Kinder ihre Aufgabe: „Welche Rasse ist Milo (Das Pferd)? A: Araber B: Haflinger C: Lippizaner“, liest Jonas laut vor.  Jonas überlegt und schaut uns fragend an. Bis er sagt: „B. Haflinger.“ „Richtig, dann darfst du dir eine Süßigkeitentüte nehmen“, sagt Brockmeyer. Auch Alisa löst die Aufgabe richtig, und wir gehen hoch in den Garten, um den Shettys Müsli zu füttern. Während die Pferde fressen wärme ich drinnen den Kinderpunsch auf. Als ich herauskomme springen die Kinder auf dem Trampolin. Ich fülle den Punsch in Tassen, um die sie wärmend ihre Hände schlingen. Beim Punschtrinken essen die Kinder die Süßigkeiten aus der Weihnachtstüte oder die von den Pädagogen mitgebrachten Kekse.

*Namen geändert