Die Wohngruppe Ulmenhof liegt in unmittelbarer Nähe des Mittellandkanals. Kinder und Pädagogen sind Wasser also gewohnt. Der Aufenthalt in Kappeln (Schleswig-Holstein) war für sie dennoch ein besonderes Abenteuer – die Schlei ist eben nicht der Kanal.

Die erste Herausforderung musste schon vor der Abfahrt in Heithöfen gemeistert werden: Wie passen alle Koffer der neun Kinder und fünf Pädagogen in den Bulli und in den Pkw? Ein wenig drücken hier und etwas quetschen dort, dann konnte die Reise beginnen.

Die Unterkunft in Kappeln an der Schlei ist in diesen Sommerferien erstmals von den Wohngruppen der Dialog gGmbH genutzt worden. Deshalb stand nach der Ankunft am Samstag erst einmal das gemeinsame Erkunden der Umgebung an. Der Ulmenhof war passend zum Fischmarkt am Sonntag angereist, bei der Gelegenheit konnten sich Kinder und Begleiter schonmal das Segelschiff „Rollo“ im Mueseumshafen (Hafen siehe Titelbild) anschauen.

Für die jüngeren Kinder ging es in den folgenden Tagen einmal raus auf die See, die älteren Jungen sind zweimal aus dem Hafen geschippert – und dabei einmal in ein Gewitter geraten. „Ich war überrascht, wie konzentriert die Kinder auf dem Schiff waren, und das auch über einen langen Zeitraum“, lobt Fachbereichsleiter Thomas Hunneshagen-Brockmeyer. Das sei auch der Verdienst der tollen Begleiter des Vereins Segeln hilft und von Manfred Poschmann aus dem Verbund Sozialer Dienste gewesen. An das Steuerbord durften die Jungen natürlich auch mal.

Das Segeln auf der Ostsee war aber längst nicht der einzige Freizeitvertreib. Der Besuch eines Freizeitparks, eines Barfußparks, eines Wikingermuseumsund ein Kinobesuch gehörten ebenso dazu. Und natürlich gab es am Strand viel zu entdecken: Muscheln, Krebse, Quallen und mehr. „Die Woche war viel zu kurz. Wir hätten noch viel mehr unternehmen und entdecken können. Nicht nur deshalb kommen wir gerne wieder“, sagt Hunneshagen-Brockmeyer.

Er und eine Kollegin waren eine Woche vor dem Urlaub schon mit den beiden Gruppensprechern vor Ort gewesen. Dialog-Geschäftsführer Tim Ellmer war zu dem Zeitpunkt ebenfalls in der Unterkunft und hatte sich Zeit genommen, ihnen alles zu zeigen. „Das war auch für die beiden Kinder ein schönes Erlebnis“, so der Fachbereichsleiter.

Dem Verein Segeln hilft ist die Bewahrung der traditionellen Seemannschaft ein wichtiges Anliegen. Zur Verwirklichung der satzungsmäßigen Zwecke steht mit dem Segelschiff Rollo ein schmucker und schneller Colin Archer-Nachbau zur Verfügung. Das Schiff liegt im Museumshafen Kappeln an der Schlei. Die Mitglieder des Vereins kommen aus allen Teilen Deutschlands und sogar aus dem Ausland. Regelmäßig finden kleinere und größere Segelreisen statt. Auch die Kinder und pädagogischen Fachkräfte der Wohngruppen der Dialog gGmbH konnten in diesem Sommer erleben, wie es auf dem originalgetreuen norwegischen Rettungskutter ist.